Schutzkonzept der Ev. Kirchengemeinde Wiehl
Diese Erkenntnis prägt auch weiterhin die Leitlinie der Evangelischen Kirche im Rheinland zum Umgang mit sexualisierter Gewalt.
Deswegen hat die Präventionsarbeit in den letzten Jahren einen immer größeren Stellenwert bekommen. Schon viele Kirchenkreise, Gemeinden und Einrichtungen haben inzwischen Schutzkonzepte für ihren Bereich entwickelt und etabliert. Andere folgen jetzt, denn seit dem 1. Januar 2021 gilt ein neues Kirchengesetz. Vieles, das bislang im Rahmen einer freiwilligen Selbstverpflichtung geschehen ist, wird jetzt verbindlich. Damit hat der Schutz vor sexualisierter Gewalt in unserer Kirche eine deutlich höhere Verbindlichkeit bekommen.
Prävention, also ein vorbeugendes Denken und Handeln, erfordert häufig große Anstrengungen und Sorgfalt. Alle Verantwortlichen stehen vor der Herausforderung, sich das scheinbar „Unvorstellbare“ vorzustellen, nämlich dass auch in ihrem Verantwortungsbereich Übergriffe stattfinden könnten – auch wenn es bislang keine konkreten Vorfälle gibt. Eine Risikoanalyse, Schutzkonzepte und Fortbildungen sind deswegen immer darauf angelegt, möglichst zu verhindern, dass etwas passiert und für alle Verantwortlichen eine Handlungssicherheit bei Verdachtsfällen zu gewährleisten.
Damit es an den unterschiedlichen kirchlichen Orten tatsächlich keinen Raum für Missbrauch gibt, lohnt sich jede Anstrengung, eine Kultur der Achtsamkeit zu erreichen und diese in einem Schutzkonzept zu etablieren.
Mit der Verabschiedung eines Dokuments ist es aber nicht getan. Eine Wirkung erzielt jedes Konzept insbesondere dadurch, dass es bekannt gemacht wird und im praktischen Alltag eines Kirchenkreises oder einer Gemeinde eine Bedeutung bekommt und gelebt wird.
Denn unser aller Ziel muss es sein, dass die kirchlichen Räume „Schutzorte“ und nicht „Tatorte“ sind. Deswegen ist eine strukturelle Verankerung in der Organisation notwendig, aber nicht ausreichend. Die beruflich und ehrenamtlich Mitarbeitenden müssen diese Kultur der Achtsamkeit auch leben, mit Leben erfüllen. Ein Verhaltenskodex ist dabei eine Hilfe und dient zur Orientierung; durch entsprechende Fortbildungen werden Mitarbeitende sensibilisiert und informiert, sie werden sprach- und handlungsfähig. Vor allem aber prägen sie eine Haltung aus, die das weitere Handeln bestimmt.
Die Anstrengungen in den Gemeinden und Einrichtungen, in den Kirchenkreisen und der Landeskirche zahlen sich aus, wenn es gelingt, einen möglichst wirksamen Schutz vor sexualisierter Gewalt zu erreichen. Denn es geht um die uns anvertrauten Kinder, Jugendlichen und Schutzbefohlenen. Und um unsere Verantwortung für sie.
Hier gelangen Sie zum Schutzkonzept unserer Gemeinde:
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